Dieses Weiterbildungsstudium Tanztherapie bzw. Angewandte Tanzpsychologie ist von allen maßgeblichen nationalen und internationalen Institutionen anerkannt. Die Praxisseminare finden berufsbegleitend an Wochenenden statt. Teilnehmer sind zumeist berufserfahrene, künstlerisch orientierte Tänzer, Musiker, Pädagogen, Ärzte, Psychologen, Sozialtherapeuten, Theologen, Gymnastiklehrer, Physiotherapeuten und andere Berufe. Das Studium ist sehr anspruchsvoll und vielseitig und bietet beste Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Dementsprechend groß ist der Andrang und dementsprechend hoch sind die Anforderungen, was aber auch die Begrenzung auf 6 Semester bei nur 1 Wochenende pro Monat ermöglicht, womit das Studium vergleichsweise kostengünstig ist.
Studiengebühren: € 1.400 pro Semester (6 Semester).
Themenbereiche sind:
Tanz- und Bewegungstherapie:
Körperanalyse und Bewegungsrepertoire, Bewegungsbeobachtung und Bedeutungsanalyse, Bezüge zu Körpertherapien, Stimme.
Tanztherapie als Angewandte Tanzpsychologie: Tanztechnik (bes. Zeitgenössischer Tanz), Kennenlernen tänzerischer Äußerungsmöglichkeiten und Stile, Improvisation und Gestaltung.
Polyästhetik: Wahrnehmungspsychologie auf der Grundlage der Angewandten Kunstpsychologie: Synästhetische Erfahrungen; Grundlagen bildnerischen Gestaltens, Bildanalyse, Bewegungszeichnen, Musikmalen; künstlerischen Therapien angemessene Sprach- und Sprechtechniken.
Psychotherapie: Modelle psychotherapeutischer Arbeit mit ausgewählten Zielgruppen und Methoden, Kenntnisse in ausgewählten Gebieten der Medizin, Psychiatrie und Neurologie, Psychosomatik und klinischer Psychologie, der Entwicklungspsychologie, beruflicher und familiärer Problematiken, der Gesprächsführung und Verhaltensbeobachtung und im Umgang mit verschiedenen Alters- und Berufsgruppen.
Praxis (Praxislabor und Praktikum/Supervision): Fähigkeit zur Anwendung von Theorie und Praxis musik- und tanztherapeutischer Methodik in therapeutischen Arbeitsfeldern einschließlich von Kenntnissen in organisatorischen und rechtlichen Fragen sowie des Wissens um die aktuelle Situation der künstlerischen Therapien.
zusätzlich Praktikum - Dauer und Bedingungen hängen von beruflichen Vorerfahrungen und gewählten Schwerpunkten ab.
bei Kombination mit Musiktherapie zusätzlich:
Musiktherapie als handlungsaktivierende Angewandte Musikpsychologie: Rezeptive Musiktherapie (wahrnehmungsbezogene Musikanalyse; ergo-, trophotrope und taraktische Musik) und aktive Musiktherapie (Stimme, Lied und Singleitung; Umgang mit elementarem Instrumentarium; Anleitung zur musikalischen Improvisation).
Seminarleiterschein zum Autogenen Training/Entspannungsverfahren: Inhalte
Entscheidend für die Qualifizierung ist nicht das formale Abhaken einer Vielzahl von Stunden, wie sie von Unternehmen, die davon leben wollen und deren Qualifikation selbst fraglich ist, willkürlich festgelegt werden; entscheidend ist vielmehr das tatsächliche Können. Demzufolge richtet sich das Studium an Bewerber, die an einer wissenschaftlich fundierten Selbst- und Fremdwahrnehmung interessiert und bereit sind, sich auf die Selbsterfahrungswochenenden intensiv in Theorie und Praxis vorzubereiten.
Das 1. Semester ist Probesemester.
Das Studium endet mit dem Absolvieren der Prüfungen (vierstündige Klausur, einstündige mündliche Prüfung, Praxisdemonstration, Abschlussarbeit).
Die Prüfungen inkl. der schriftlichen Hausarbeit müssen spätestens ein Jahr nach dem 6. Semester abgeschlossen sein. Bei Bedarf können bis zu 2 kostenfreie Urlaubssemester eingelegt werden.
Falls aus triftigen Gründen keine Prüfungen abgelegt werden können, wird die Ausbildung mit einem universitären Zertifikat bestätigt.
Bei Vorliegen der Voraussetzungen kann zum Promotionsstudium zugelassen werden.
Die in den Selbsterfahrungswochenenden erworbenen Kenntnisse und Techniken müssen zuhause trainiert werden. Ebenso findet das Studium der notwendigen Lektüre - mit Intranetbetreuung - zuhause statt. Die Selbsterfahrung wird methodisch so durchgeführt, dass die Lehrenden keine Kenntnisse von den intimen Situationen der Teilnehmer erhalten. Jeder Teilnehmer ist verpflichtet, seine Kenntnisse von Privatangelegenheiten seiner Kommilitonen für sich zu behalten.
Lehrtherapie und Supervision.
Lehrtherapie ist nicht dasselbe wie Lehranalyse. Von Universitäten darf Lehranalyse bezeichnenderweise nicht einmal im Medizin- und Psychologiestudium verlangt werden. Die auch in der Ausbildung von Psychiatern höchst umstrittene Lehranalyse stammt aus der Zeit der frühen Psychoanalyse und dient hauptsächlich zur Bereicherung der Lehranalytiker (Lehranalytiker kann sich jeder nennen, der Titel ist nicht geschützt, und auch irgendwelche Verbände können ihn nicht für sich pachten). Selbst das Psychotherapeutengesetz kennt die Lehranalyse nicht. Während sie sich bei Ärzten und Psychologen jedoch mit der Zeit bezahlt macht, da die Krankenkassen diese Therapien finanzieren, gehen Tanztherapeuten leer aus. - Wer aber Therapie braucht, was nur approbierte Therapeuten feststellen dürfen, kann sie sich von der Krankenkasse bezahlen lassen. Entsprechende Therapeuten werden auf Wunsch vermittelt.
"Zu den Überlebensbedingungen der modernen Gesellschaft gehört, daß sie (...) Menschen ausbildet, die persönlich eine wissenschaftliche Haltung einnehmen können und sachlich zu wissenschaftlichem Denken fähig sind."
(P. J. Brenner: Die Idee der Universität. In: Forschung & Lehre 8/2004, 428-430).
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